Glossary

Here you will find descriptions of a range of terms, events, themes and institutions featured on the website.

All A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T V W Y Z
We found 73 results for your search.

Reich Public Health Office

As a central health authority, the Reich Public Health Office (»Reichsgesundheitsamt«) participated in a range of crimes: it referred people for forced sterilisation or conducted medical experiments in concentration camps. The office’s president, Hans Reiter (1881–1969), disseminated National Socialist racial ideology. For this purpose he drew on a network of health authorities, which had been established in every locality since 1934. Reiter was also in charge of the Research Institute for Racial Hygiene.

Als zentrale Gesundheitsbehörde beteiligt sich das Reichsgesundheitsamt an einer Reihe von Verbrechen: mit Gutachten für Zwangssterilisationen oder medizinischen Experimenten in Konzentrationslagern. Der Präsident des Amtes, Hans Reiter (1881–1969), verbreitet die nationalsozialistische Rassenideologie. Er greift dazu auf ein Netz an Gesundheitsämtern zurück, die ab 1934 in jedem Ort eingerichtet werden. Auch die Rassenhygienische Forschungsstelle ist ihm unterstellt.

Reich Security Main Office (RSHA)

In September 1939 the Reich Security Main Office (»Reichssicherheitshauptamt«, RSHA) was created under the leadership of senior SS officer Reinhard Heydrich. Under the authority of the SS, it was the central agency for all police tasks and matters related to security policy in the National Socialist state. Equipped with unlimited legal powers, its tasks included deciding on admissions to concentration camps. The (main) offices of the Gestapo and Criminal Police throughout the Reich were subordinate to the Reich Security Main Office.

Die SS (»Schutzstaffel«) unter der Leitung von Heinrich Himmler versteht sich als elitärer Wehrverband des nationalsozialistischen Staates. Mit der Übernahme und dem Umbau der Polizei durch Himmler wird die SS zum zentralen Terrorinstrument des Regimes. 1934 erhält sie erhält die Kontrolle über sämtliche Konzentrationslager. Das 1939 gebildete Reichssicherheitshauptamt, die Planungszentrale für die Verbrechen im deutsch besetzten Europa, ist ihr zugeordnet.

Die Nationalsozialisten schaffen die »Geheime Staatspolizei« zur Bekämpfung politischer Gegner/-innen. Auch an der Verfolgung von Minderheiten ist sie maßgeblich beteiligt. Ohne richterliche Prüfung können Beamte Wohnungen durchsuchen, Personen inhaftieren, in Konzentrationslager bringen oder ermorden. Sie erzwingen in Verhören Geständnisse unter Folter. In den besetzten Gebieten sind Ge­stapo­beamte an Massenerschießungen und anderen Verbrechen beteiligt.

Reichstag Fire Decree

On the evening of 27 February 1933, the Reichstag went up in flames. The Nazis accused the communists of arson. The next day Reich President von Hindenburg (1847–1934) enacted the »Regulation on the Protection of People and State«, also known as the Reichstag Fire Decree. This overturned basic rights including the freedom to assemble, the right to free speech and the freedom of the press. Directly afterwards the police and the SA rounded up thousands of members of the Communist party and other political prisoners and put them in jail or in unofficial, improvised concentration camps.

Die Sturmabteilung ist der auf Adolf Hitler eingeschworene Wehrverband der NSDAP. Die SA schürt Antisemitismus und greift politische Gegner/-innen an. Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler dient die SA in Preußen als »Hilfspolizei«, verhaftet und quält Menschen, oft in »wilden« Lagern. 1934 gehören ihr etwa vier Millionen Männer an.  Den Versuch der SA-Führung, aus ihr eine allumfassende Parteimiliz zu formen, beantwortet Hitler mit ihrer Entmachtung.

Research Institute for Racial Hygiene

In 1936 the »Research Institute for Racial Hygiene and Population Biology« (»Rassenhygienische Forschungsstelle«) began operating within the Reich Public Health Office. In cooperation with the police, racial theorist Robert Ritter (1901–1951) and his staff examined more than 23,000 Sinti and Roma. From 1941 Ritter additionally conducted involuntary examinations of prisoners in »youth protection camps«. The Nazis used his reports as the basis to decide whether the individuals concerned were to live or die.  

Als zentraler Pfeiler der nationalsozialistischen Ideologie fordert die »Rassenhygiene« die »Befreiung des deutschen Volkskörpers« von vermeintlichen »Schädlingen« und »Ballastexistenzen«. Darunter verstehen die Nationalsozialisten Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, Menschen mit Behinderungen, aber auch vermeintlich »Asoziale« oder »Kriminelle«. Sie verfügen Heiratsverbote, Zwangssterilisationen, Anstalts- und Lagereinweisungen oder töten »Erbbelastete« unmittelbar.

Residential institutions (Fürsorgeheim)

Young people without a caring family or those exhibiting what was deemed undesirable behaviour were sent to residential institutions (Fürsorgeheim). The National Socialists relied on facilities primarily operated by the churches. Staff in these homes were often violent and tasked with evaluating the young people: If deemed »uneducable«, they faced forced sterilisation. Others were sent to youth concentration camps or murdered in clinics.

Unter Für­­sorge werden die Hilfe und Sorge für andere Menschen verstanden. Zur öffentlichen Für­sorge zählen neben den Jugend- und Gesundheitsämtern die Wohlfahrtsämter. Sie sollen zum Beispiel Arbeitslose mit Geld unterstützen. Die Nationalsozialisten schließen verschiedene Personengruppen von der Fürsorge aus, weil sie nicht als Teil der »Volksgemeinschaft« angesehen werden. Darunter sind Juden oder Menschen, die als »arbeitsscheu« und »asozial« gelten.

SA

The Sturmabteilung (SA) was the paramilitary organisation of the NSDAP, sworn to Adolf Hitler. The SA incited anti-Semitism and violently attacked political opponents. After Hitler’s appointment as Reich Chancellor, the SA served as »auxiliary police« in Prussia, arresting and torturing individuals, often in »wild camps«. By 1934, it had approximately four million members. Hitler curtailed the SA leadership’s efforts to transform it into a comprehensive party militia by disempowering it.

Der SD (Sicherheitsdienst des Reichsführers SS) wird 1931 durch den Reichsführer SS Heinrich Himmler zunächst als Nachrichtendienst der SS (Schutzstaffel) gebildet und soll Informationen über politische Gegner/-innen und Oppositionsströmungen innerhalb der Nationalsozialisten sammeln. Ab 1934 wird der SD zum Nachrichtendienst der NSDAP. Er untersteht Reinhard Heydrich, der den SD 1939 im neugebildeten Reichssicherheitshauptamt mit der Sicherheitspolizei (Gestapo und Kripo) zusammenlegt.

Die Sturmabteilung ist der auf Adolf Hitler eingeschworene Wehrverband der NSDAP. Die SA schürt Antisemitismus und greift politische Gegner/-innen an. Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler dient die SA in Preußen als »Hilfspolizei«, verhaftet und quält Menschen, oft in »wilden« Lagern. 1934 gehören ihr etwa vier Millionen Männer an.  Den Versuch der SA-Führung, aus ihr eine allumfassende Parteimiliz zu formen, beantwortet Hitler mit ihrer Entmachtung.

Schlurf

»Schlurfs« were young members of the working class in Vienna, who during the National Socialist regime attracted attention with their unique sense of style and love of jazz music. »Schlurf« is an Austrian term for idleness. Like »Schlurf« is an Austrian term for idleness. Like the »swings« in Hamburg, the »zazous« in Paris or the »Potápki« in Prague, the »Schlurfs« lived in their own youth sub-culture which was diametrically opposed to the military drill of the Nazi youth organisations. They were persecuted by the Nazis.

»Schlurfs« nennen sich Arbeiterjugendliche in Wien, die zur Zeit der NS-Herrschaft ihren eigenen Mode- Stil entwickeln und zu Jazzmusik tanzen. Das Wort »Schlurf­« steht im österreichischen Sprachgebrauch für Müßiggang. Ähnlich wie die Hamburger »Swings«, die Pariser »Zazous«, die Prager »Potápki« leben »Schlurfs« in ihrer eigenen jugendlichen Subkultur, die im entschiedenen Gegensatz zu den militärisch getrimmten NS-Jugendorganisationen steht. Sie werden von den Nationalsozialisten verfolgt.

SD

The SD (Security Service of the Reichsführer SS) was established in 1931 by Reichsführer SS Heinrich Himmler as the intelligence service of the SS (Schutzstaffel). Its task was to gather information on political opponents and oppositional movements within and outside the National Socialist circles. From 1934, the SD became the intelligence service of the NSDAP. It was subordinated to Reinhard Heydrich, who merged the SD with the security police (Gestapo and Kripo) into the newly formed Reich Security Main Office in 1939.

Die SS (»Schutzstaffel«) unter der Leitung von Heinrich Himmler versteht sich als elitärer Wehrverband des nationalsozialistischen Staates. Mit der Übernahme und dem Umbau der Polizei durch Himmler wird die SS zum zentralen Terrorinstrument des Regimes. 1934 erhält sie erhält die Kontrolle über sämtliche Konzentrationslager. Das 1939 gebildete Reichssicherheitshauptamt, die Planungszentrale für die Verbrechen im deutsch besetzten Europa, ist ihr zugeordnet.

Der SD (Sicherheitsdienst des Reichsführers SS) wird 1931 durch den Reichsführer SS Heinrich Himmler zunächst als Nachrichtendienst der SS (Schutzstaffel) gebildet und soll Informationen über politische Gegner/-innen und Oppositionsströmungen innerhalb der Nationalsozialisten sammeln. Ab 1934 wird der SD zum Nachrichtendienst der NSDAP. Er untersteht Reinhard Heydrich, der den SD 1939 im neugebildeten Reichssicherheitshauptamt mit der Sicherheitspolizei (Gestapo und Kripo) zusammenlegt.

Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) regiert von 1933 bis 1945 das Deutsche Reich. Die Partei gründet sich 1919 in München. Sie ist antisemitisch und völkisch ausgerichtet und strebt eine Diktatur an. Die NSDAP ist auf Adolf Hitler an ihrer Spitze zugeschnitten. Nach seiner Ernennung zum Reichskanzler verbietet Hitler 1933 alle anderen Parteien. Der NSDAP gehören 1943 mehr als siebeneinhalb Millionen Personen an.

Die Kriminalpolizei (»Kri­po«), ein regulärer Zweig der Polizeiarbeit für die Verfolgung von Straftaten, ist im Nationalsozialismus neben anderen Aufgaben für die Kontrolle und Verfolgung »Gemeinschaftsfremder« zuständig.  Als »Berufsverbrecher« oder »Asoziale« bezeichnete Personen werden von ihr planmäßig überwacht und zeitlich unbeschränkt in Haft genommen.
Die Beurteilung, was als »asoziales Verhalten« gilt, bleibt den Polizisten überlassen – kleinste Verhaltensauffälligkeiten können zur Inhaftierung führen.

Die Nationalsozialisten schaffen die »Geheime Staatspolizei« zur Bekämpfung politischer Gegner/-innen. Auch an der Verfolgung von Minderheiten ist sie maßgeblich beteiligt. Ohne richterliche Prüfung können Beamte Wohnungen durchsuchen, Personen inhaftieren, in Konzentrationslager bringen oder ermorden. Sie erzwingen in Verhören Geständnisse unter Folter. In den besetzten Gebieten sind Ge­stapo­beamte an Massenerschießungen und anderen Verbrechen beteiligt.

Security Police (Sicherheitspolizei)

Following Adolf Hitler’s appointment as Reich Chancellor in 1933, the National Socialists gradually brought the police under their control. Reichsführer-SS Heinrich Himmler united the newly established Secret State Police (Gestapo) with the Criminal Police (Kripo) to form the Security Police (Sicherheitspolizei). This was subsequently merged with the Security Service (SD) in 1939 under the umbrella of the Reich Main Security Office (Reichssicherheitshauptamt, abbr. RSHA).

Die SS (»Schutzstaffel«) unter der Leitung von Heinrich Himmler versteht sich als elitärer Wehrverband des nationalsozialistischen Staates. Mit der Übernahme und dem Umbau der Polizei durch Himmler wird die SS zum zentralen Terrorinstrument des Regimes. 1934 erhält sie erhält die Kontrolle über sämtliche Konzentrationslager. Das 1939 gebildete Reichssicherheitshauptamt, die Planungszentrale für die Verbrechen im deutsch besetzten Europa, ist ihr zugeordnet.

Nach der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler 1933 bringen die Nationalsozialisten schrittweise die Polizei unter ihre Kontrolle. Der Reichsführer SS Heinrich Himmler vereinigt in diesem Zuge die neugebildete »Geheime Staatspolizei« (Gestapo) mit der Kripo zur Sicherheitspolizei. Diese wird wiederum 1939 mit dem Sicherheitsdienst (SD) unter dem Dach des Reichssicherheitshauptamtes zusammengelegt.

Der SD (Sicherheitsdienst des Reichsführers SS) wird 1931 durch den Reichsführer SS Heinrich Himmler zunächst als Nachrichtendienst der SS (Schutzstaffel) gebildet und soll Informationen über politische Gegner/-innen und Oppositionsströmungen innerhalb der Nationalsozialisten sammeln. Ab 1934 wird der SD zum Nachrichtendienst der NSDAP. Er untersteht Reinhard Heydrich, der den SD 1939 im neugebildeten Reichssicherheitshauptamt mit der Sicherheitspolizei (Gestapo und Kripo) zusammenlegt.

Die Kriminalpolizei (»Kri­po«), ein regulärer Zweig der Polizeiarbeit für die Verfolgung von Straftaten, ist im Nationalsozialismus neben anderen Aufgaben für die Kontrolle und Verfolgung »Gemeinschaftsfremder« zuständig.  Als »Berufsverbrecher« oder »Asoziale« bezeichnete Personen werden von ihr planmäßig überwacht und zeitlich unbeschränkt in Haft genommen.
Die Beurteilung, was als »asoziales Verhalten« gilt, bleibt den Polizisten überlassen – kleinste Verhaltensauffälligkeiten können zur Inhaftierung führen.

Die Nationalsozialisten schaffen die »Geheime Staatspolizei« zur Bekämpfung politischer Gegner/-innen. Auch an der Verfolgung von Minderheiten ist sie maßgeblich beteiligt. Ohne richterliche Prüfung können Beamte Wohnungen durchsuchen, Personen inhaftieren, in Konzentrationslager bringen oder ermorden. Sie erzwingen in Verhören Geständnisse unter Folter. In den besetzten Gebieten sind Ge­stapo­beamte an Massenerschießungen und anderen Verbrechen beteiligt.

Sittlichkeitsverbrecher

People who committed sexual offences were classified as »Sittlichkeitsverbrecher«. Even under the criminal law of the German Empire, »crimes and offences against morality« could be punished with prison terms or penal servitude. The National Socialists tightened existing criminal law by legally enshrining longer prison sentences, indefinite preventive detention, and additional measures for »habitual criminals«.

Als »Sittlichkeitsverbrecher« werden Personen bezeichnet, die sexuelle Straftaten begehen. Bereits im Strafrecht des Kaiserreichs können »Verbrechen und Vergehen wider die Sittlichkeit« mit Gefängnis oder Zuchthaus bestraft werden. Die Nationalsozialisten verschärfen das bestehende Strafrecht, indem sie für »Gewohnheitsverbrecher« längere Zuchthausstrafen, unbefristete Sicherungsverwahrung und weitere Maßregeln gesetzlich verankern.