Ausstellungseröffnung

Im Februar 2020 fasste der Deutsche Bundestag den Beschluss die zwischen 1933 und 1945 als »Asoziale« und »Berufsverbrecher« Verfolgten als Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaftanzuerkennen. In diesem Zuge beauftragte das Parlament uns, die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, mit der Erarbeitung einer Ausstellung.

Die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas laden Sie am 10. Oktober 2024, um 19 Uhr, zur Eröffnung der Ausstellung »Die Verleugneten. Opfer des Nationalsozialismus 1933 – 1945 – heute« in die Landesvertretung Rheinland-Pfalz, In den Ministergärten 6, 10117 Berlin, ein.

Programm:

Begrüßung: Britta Lenz, Ständige Vertreterin der Bevollmächtigten des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und für Europa und Medien

Grußwort

Staatsministerin Claudia Roth, MdB, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien

Zur Entstehung der Ausstellung

Im Gespräch: Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, und Prof. Dr. Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Grußwort

Prof. Dr. Frank Nonnenmacher, Erster Vorsitzender des Verbands für das Erinnern an die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus (vevon)

Wider das Verleugnen — Angehörige erinnern

Mascha Krink
Daniel Haberlah
Levinia Stevens
Liane Lieske

Musikalische Umrahmung

Marko Jovanovic, Lutz Schlosser

Anschließend Besuch der Ausstellung
B.Place, Cora-Berliner-Straße 2, 10117 Berlin

Kleiner Empfang

Über die Ausstellung

Wer waren die Menschen, die nach der Ideologie der Nationalsozialisten aus der »Volksgemeinschaft« ausgeschlossen werden sollten? Welche Behörden waren neben der Kriminalpolizei an ihrer Verfolgung, an Zwangssterilisierungen und an zehntausendfachen Einweisungen in Konzentrationslager beteiligt? Warum hat es bis 2020 gedauert, bis die Verfolgten überhaupt offiziell als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt wurden? Darüber, und auch über die Ausweitung der Verfolgung auf nahezu ganz Europa unter deutscher Besatzung informiert diese Ausstellung mit innovativen Mitteln.

Anmeldung

Bitte melden Sie sich bis zum 7. Oktober 2024 unter oder Tel. 030-26 39 43-0 für die Eröffnung an. Der Einlass beginnt um 18.15 Uhr.

Während der Veranstaltung werden Fotoaufnahmen gemacht. Wenn Sie teilnehmen, stimmen Sie zu, dass diese veröffentlicht werden dürfen.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Führungen

Gruppenführungen

Die individuell buchbare Führung bietet einen Überblick über das kaum bekannte Thema und stellt einzelne Biografien vor – mit Schwerpunkt auf den Erfahrungen der Verfolgten.

vom 12. Oktober 2024 bis einschließlich 31. Januar 2025

mehr Informationen und Buchung

Kostenlose öffentliche Führungen

Jeweils sonntags bietet die Stiftung Denkmal zudem eine kostenlose öffentliche Führung an.

vom 13. Oktober 2024 bis einschließlich 26. Januar 2025
jeden Sonntag um 13 Uhr

mehr Informationen

Abkürzung für Konzentrations­lager

Bezeichnung für alle im Herrschaftsbereich der Nationalsozialisten errichteten Haftstätten für politische Gegner/-innen oder Menschen, die zu solchen erklärt wurden. Die Gefangenen sterben an schwerer körperlicher Zwangsarbeit, Unterernährung, Krankheiten, Folter sowie durch gezielte und willkürliche Morde. Die Lager stehen unter Kontrolle der SS (Schutzstaffel). Zwischen 1933 und 1945 waren insgesamt 2,5 bis 3,5 Millionen Menschen in Konzentrations­lagern inhaftiert.

Die »Volks­gemeinschaft« ist das nationalsozialistische Ideal des Zusammenlebens von deutschen »Volksgenossen«. Wer dazugehört und wer nicht, bestimmen rassistische Kriterien. Die Ausgeschlossenen werden als »Volksschädlinge« herabgewürdigt. Zu ihnen zählen Juden und Jüdinnen, Sinti und Roma, politische Gegner/-innen, Menschen mit Behinderungen, Homosexuelle, aber auch »Asoziale« und »Berufsverbrecher«.

Bezeichnung für alle im Herrschaftsbereich der Nationalsozialisten errichteten Haftstätten für politische Gegner/-innen oder Menschen, die zu solchen erklärt wurden. Die Gefangenen sterben an schwerer körperlicher Zwangsarbeit, Unterernährung, Krankheiten, Folter sowie durch gezielte und willkürliche Morde. Die Lager stehen unter Kontrolle der SS (Schutzstaffel). Zwischen 1933 und 1945 waren insgesamt 2,5 bis 3,5 Millionen Menschen in Konzentrations­lagern inhaftiert.

Als »Berufs­verbrecher« werden seit den 1920er Jahren Personen bezeichnet, die Straftaten begehen, um daraus ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Bereits im November 1933 gehen die Nationalsozialisten entschieden mit einer vorbeugenden Polizeihaft gegen diese Personengruppe vor. Als »Berufs­verbrecher« gilt, wer in fünf Jahren drei Mal zu einer Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten verurteilt wurde. Die Kriminalpolizei kann damit Betroffene ohne Verdacht in »Vorbeugungshaft« nehmen.

Menschen werden als »A­soziale« bezeichnet und verfolgt, weil sie in der nationalsozialistischen »Volksgemeinschaft« keinen Platz haben. Das betrifft vor allem Arbeits- oder Wohnungslose, Bettler, Fürsorgeempfänger/-innen, Prostituierte oder unangepasste Jugendliche. Ihnen wird vorgeworfen, die Gemeinschaft zu gefährden. Bei ihrer Verfolgung arbeiten Behörden wie Fürsorgeämter, Justiz und Polizei zusammen. Sie schaffen ein engmaschiges Netz aus Überwachungs- und Zwangsmaßnahmen.