Begleitprogramm

Flossenbürg und Umgebung

März bis September 2025

Ausstellungseröffnung
19. März um 18 Uhr
Bildungszentrum der
KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, Gedächtnisallee 5, 92696 Flossenbürg


Kurator*innen-Rundgang mit Dr. Christa Schikorra
23. März um 15 Uhr
KZ-Gedenkstätte Flossenbürg in der Ausstellung, im Foyer der ehemaligen Häftlingsküche


Theateraufführung „Monolog mit meinem asozialen Großvater“ mit Harald Hahn
9. Mai um 18.30 Uhr
Aula der Volkshochschule Weiden-Neustadt, Luitpoldstraße 24, 92637 Weiden

Anton Knödler ist einer von tausenden Männern und Frauen, die von den Nationalsozialisten als sogenannte Asoziale“ in Konzentrationslager verschleppt werden. Erst 2020 erkennt der Deutsche Bundestag diese Menschen offiziell als Opfer des Nationalsozialismus an. Auch in der Familie von Anton Knödler ist die Geschichte lange Zeit ein Tabu. Mit dem Erzähltheater „Monolog mit meinem ‚asozialen‘ Großvater“ nähert sich Knödlers Enkel, der Theaterpädagoge Harald Hahn, dem Teil der Familiengeschichte an. Hahn zeigt mit seinem Stück, was Schuld, Scham und Schweigen über Generationen in Familien anrichten, wie Klasse und Herkunft unsere Gesellschaft noch heute strukturieren und welchen Einfluss dies auf den Wert eines Lebens hat. Im Anschluss an das Stück findet ein Publikumsgespräch statt.


Theaterworkshop „Vom Monolog zum Dialog“ mit Harald Hahn
10. Mai von 10.00 bis 17.00 Uhr
Aula der Volkshochschule Weiden-Neustadt, Luitpoldstraße 24, 92637 Weiden

Ausgehend von dem Erzähltheater von Harald Hahns „Monolog mit meinem ‚asozialen‘ Großvater“ kann sich in einem partizipativen Theaterworkshop der Frage angenähert werden: Was können wir als Gesellschaft aktiv gegen Stigmatisierung und Ausgrenzung tun?
Die Workshop-Teilnehmenden haben die Möglichkeit, sich auf eine kreative Art und Weise mit der Verfolgung vermeintlich „Asozialer“ und „Berufsverbrecher“ auseinanderzusetzen. Dafür machen sie sich zunächst mit der Methode des Monolog-Theaters vertraut. Anschließend entwickeln sie mit Hilfe von Biografien eigene Monologe, die sich den einzelnen Schicksalen, aber auch größeren gesellschaftlichen Fragen widmen.


„Ein anderer Blick auf Heimat“
Ausstellungs-Rundgang mit gemeinsamer Exkursion zu einer Glasschleife

25. Mai um 14 Uhr
KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, vor der ehemaligen Häftlingsküche

In der Ausstellung „Die Verleugneten. Opfer des Nationalsozialismus 1933 – 1945 – heute“ stellen wir Menschen vor, die ausgrenzt und verfolgt wurden. Dabei nehmen wir auch die Geschichte der nördlichen Oberpfalz in den Blick. Über 200 Glasschleifen und Polierwerke prägten das Landschaftsbild und das Leben der Menschen im 19. und 20. Jahrhundert in der Region. Trotz der harten körperlichen Arbeit leben die meisten Arbeiter*innen der Glasschleifen in Armut und werden gesellschaftlich kritisch beäugt.

Im Rahmen des Ausstellungs-Rundgangs und der Exkursion zu einer ehemaligen Glasschleife wollen wir das Bild und die Vorstellung von Glasschleifereien hinterfragen und erweitern. Dabei möchten wir vor allem die fast vergessene Lebenswelt der Menschen, die in den Glasschleifen lebten und arbeiteten, in den Blick nehmen und mit all ihren Facetten erkunden.


„Von der Oberpfalz in die Strafanstalt Aichach. Verfolgungswege von Frauen im Nationalsozialismus“ Vortrag von Jacoba Zapf
5. Juni 2025 um 18.30 Uhr
Bildungszentrum der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

In Aichach, nahe Augsburg, steht auch heute noch eines der größten Frauengefängnisse Deutsch­lands. Bereits im Jahr 1909 wird die Haftanstalt für Frauen eröffnet. Ab 1933 steigt die Zahl der Gefangenen an. Schnell ist die Haftanstalt überfüllt. Unzählige Häftlinge werden in der Zeit des Nationalsozialis­mus zwangssterilisiert, Hunderte in Konzentrationslager deportiert. Bei Kriegsende sind fast 2.000 Frauen in Aichach inhaftiert – darunter Frauen, die wegen Bettelei, Obdachlosigkeit, Schwangerschaftsabbruch oder Prostitution verurteilt wurden. Auch Oppositionelle, Jüdinnen, Sintezze, Romnja, Zwangsarbeiterinnen und „Sicherungsverwahrte“ sind in Aichach eingesperrt.

Die unrühmliche Geschichte der Haftanstalt bleibt lange im Dunkeln. Das Netzwerk Frauenforum Aichach-Friedberg setzt sich bereits seit den 1990er Jahren für Frauenrechte und Gleichberechtigung ein. Mitte der 2010er Jahre richtet es den Blick auf die „vergessenen Frauen von Aichach“. Im Zuge dessen wird im Juni 2023 ein Erinnerungsort eröffnet. Jacoba Zapf ist eine der Initiatorinnen. In ihrem Vortrag berichtet sie von ihrer Arbeit. Dabei stellt sie Biografien ehemals Inhaftierter vor und skizziert die Verfolgungswege von Frauen im NS.


„Klassismus überwinden: Wege in eine sozial gerechte Gesellschaft?“
Buchvorstellung und Gespräch mit Prof. Dr. Francis Seeck
7. Juli um 18.30 Uhr
Aula der Volkshochschule Weiden-Neustadt, Luitpoldstraße 24, 92637 Weiden

Die Armutsquote in Deutschland ist auf einem neuen Höchststand und angesichts der steigenden Lebensmittelpreise, überfüllten Tafeln und des eklatanten Mangels an bezahlbarem Wohnraum zeigt sich die Klassengesellschaft, in der wir leben, wie unter einem Brennglas. Eine sozial gerechte Gesellschaft lässt sich allerdings nur dann verwirklichen, wenn neben Klassismus auch andere Machtverhältnisse in den Blick genommen, wenn intersektionale Brücken geschlagen und Bündnisse geschmiedet werden. In Klassismus überwinden zeigt Francis Seeck anhand einzelner Gruppen, Initiativen und Bewegungen, die bewusst antiklassistisch handeln, wie das gelingen kann.

Wer wissen möchte, wie wir Klassismus nachhaltig entgegentreten können, welche Wege bereits gegangen wurden und welche noch erprobt werden, wer erfahren möchte, was jede einzelne Person ganz konkret unternehmen kann, um der Vision einer sozial gerechten Gesellschaft näherzukommen, wer sich von Vorbildern und wirkmächtigen Ideen inspirieren lassen möchte, um ins klassismuskritische Handeln zu kommen, der findet in diesem Buch handfeste Vorschläge und ungewöhnliche Denkanstöße.


„Die Konstruktion von Kriminellen: Die Inhaftierung von ‚Berufsverbrechern‘ im KZ Mauthausen”
Buchvorstellung und Gespräch mit Dr. Andreas Kranebitter
17. Juli um 18.30 Uhr
Evangelisches Bildungswerk Regensburg e.V., Am Ölberg 2, 93047 Regensburg

Der NS-Staat inhaftierte Menschen mit unterschiedlichen Begründungen in Konzentrationslagern. So wurden vorbestrafte Personen von der Kriminalpolizei in „Vorbeugungshaft“ genommen und in KZ eingewiesen. Polizei und SS bezeichneten diese Häftlingsgruppe als „Berufsverbrecher“. Nach 1945 galten sie nicht als Opfer – im Gegenteil: Häufig herrschte die Ansicht, dass sie zu Recht im Lager gewesen seien. Über sie wurde nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen, sie wurden nicht entschädigt, ihre Schicksale kaum erforscht.

Wer waren die „kriminellen“ Häftlinge in den Konzentrationslagern? Auf welcher rechtlichen Basis wurden sie deportiert? Wegen welcher Delikte hatten sie Vorstrafen erhalten? Wie wandte die Kriminalpolizei die Bezeichnung „Berufsverbrecher“ an? Welche Rolle spielten sie im Gefüge der „Häftlingsgesellschaft“ in den Lagern?

Andreas Kranebitter widmet sich nicht nur der NS-Zeit, sondern zeigt auch, wie die Stigmatisierungen in den (Familien-)Biografien dieser Opfergruppe nach 1945 überdauerten. Mit geschichts- und sozialwissenschaftlichen Konzepten geht der Autor den Biografien von 885 als „Berufsverbrecher“ im KZ Mauthausen Inhaftierten nach. Damit kommt eine bisher kaum beachtete Häftlingsgruppe in den Blick, was auch ein neues Licht auf die Geschichte der NS-Verfolgung und ihre Nachgeschichte wirft.


Tagung „Räume prägen – NS-Verbrechen in künstlerischer Praxis und Vermittlung“
23. bis 25. Juli 2025
KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Die Pädagogik der Erinnerung wird zunehmend durch die aktive Einbeziehung der Teilnehmenden geprägt. Projekte und Programme mit kreativen Ansätzen spielen dabei eine wichtige Rolle.

Die Tagung versammelt Menschen aus dem Bereich Tanz, Theater aber auch Journalismus, die in Inputs und kürzeren Workshops ihre Arbeit am konkreten Ort Flossenbürg vorstellen – von einem Memory Walk, über theaterpädagogische Ansätze, getanztes Erinnern bis hin zu Scrollytelling als Schnittstelle zwischen Erinnerung, Wissenschaft und Journalismus.

Mit konkreten Impulsen, Reflexionen und einem gemeinsamen Austausch wollen wir die Herausforderungen und Chancen künstlerischer Ansätze ausloten, aber auch die Fragen nach Grenzen und Angemessenheit diskutieren.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung werden übernommen.

Rückfragen und Anmeldung: Laura López Mras,

Die Tagung wird gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb).


„Ein anderer Blick auf Heimat“
Ausstellungs-Rundgang mit gemeinsamer Exkursion zu einer Glasschleife

27. Juli um 14 Uhr
KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, vor der ehemaligen Häftlingsküche

In der Ausstellung „Die Verleugneten. Opfer des Nationalsozialismus 1933 – 1945 – heute“ stellen wir Menschen vor, die ausgrenzt und verfolgt wurden. Dabei nehmen wir auch die Geschichte der nördlichen Oberpfalz in den Blick. Über 200 Glasschleifen und Polierwerke prägten das Landschaftsbild und das Leben der Menschen im 19. und 20. Jahrhundert in der Region. Trotz der harten körperlichen Arbeit leben die meisten Arbeiter*innen der Glasschleifen in Armut und werden gesellschaftlich kritisch beäugt.

Im Rahmen des Ausstellungs-Rundgangs und der Exkursion zu einer ehemaligen Glasschleife wollen wir das Bild und die Vorstellung von Glasschleifereien hinterfragen und erweitern. Dabei möchten wir vor allem die fast vergessene Lebenswelt der Menschen, die in den Glasschleifen lebten und arbeiteten, in den Blick nehmen und mit all ihren Facetten erkunden.


Ausstellungs-Rundgang mit der Kuratorin Laura López Mras und dem Straßenkreuzer e.V., Nürnberg
24. August um 15 Uhr
KZ-Gedenkstätte Flossenbürg in der Ausstellung, im Foyer der ehemaligen Häftlingsküche

Die Ausstellung erinnert an Menschen, die im Nationalsozialismus als „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ verfolgt wurden. Ihre Erfahrungen stehen im Mittelpunkt. Zwischen 1933 und 1945 greifen Behörden und Polizei gesellschaftliche Vorurteile auf. Sie kontrollieren, drangsalieren und berauben Zehntausende ihrer Freiheit. Insbesondere Menschen, die in Armut leben, strafrechtlich belangt werden oder staatlichen Vorgaben zur Arbeit nicht nachkommen sind davon betroffen. Gemeinsam ist ihnen, dass Gesellschaft und Politik der Nachkriegszeit ihre Leiden im Nationalsozialismus nicht als Unrecht anerkennen. Der Themenrundgang widmet sich den Geschichten und Erfahrungen der Verleugneten. Dabei zieht er Linien bis in die Gegenwart und befragt Ausgrenzung und Diskriminierung heute.


Finissage der Ausstellung mit Erzählcafé
10. September um 18 Uhr
Museumscafé der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Berlin

„F. Zawrel – Erbbiologisch und sozial minderwertig
Ein Figurentheaterabend von Nikolaus Habjan und Simon Meusburger
am Dienstag, den 12. November, und Mittwoch, den 13. November, jeweils um 20 Uhr
Deutsches Theater, Schumannstraße 13A, 10117 Berlin

„Die Konstruktion von Kriminellen: Die Inhaftierung von „Berufsverbrechern“ im KZ Mauthausen
Buchvorstellung mit dem Autor Dr. Andreas Kranebitter, Lesung aus dem Schauspiel: „Mauthausen!“ von Arthur Alexander Becker
am Mittwoch, den 13. November, 19 Uhr
Österreichische Botschaft, Stauffenbergstraße 1, 10785 Berlin

„Erste Anstalt dieser Art in Deutschland”
Rundgang am ehemaligen Arbeitshaus Berlin-Rummelsburg mit den Historikern Oliver Gaida und Thomas Irmer
am Samstag, den 23. November, um 13 Uhr
Gedenkort Rummelsburg, Hauptstraße 8, 10317 Berlin

Die nationalsozialistische Verfolgung in der Metropole Berlin
Thematische Führung durch die Ausstellung „Die Verleugneten” mit dem Kurator Oliver Gaidaam Samstag, den 30. November, um 14 Uhr
Treffpunkt in der Ausstellung

Monolog mit meinem „asozialen“ Großvater. Ein Häftling in Buchenwald
Theaterstück mit dem Theaterpädagogen Harald Hahn
am Dienstag, den 3. Dezember, 19.30 Uhr und Mittwoch, den 4. Dezember, 19.30 Uhr
Tanzhalle Wiesenburg, Wiesenstraße 55, 13357 Berlin

Feierabend mit Kurator
Führung außerhalb der Öffnungszeiten
Donnerstag, den 5. Dezember, um 18.30 Uhr
Donnerstag, den 12. Dezember, um 18.30 Uhr
Donnerstag, den 19. Dezember, um 18.30 Uhr
Freitag, den 31. Januar um 17.30 Uhr

Nachts, wenn der Teufel kam
Filmvorführung und anschließende Diskussion mit Prof. Dr. Susanne Regener und Dr. Axel Doßmann
am Freitag, den 17. Januar, um 18 Uhr
Kino Babylon, Rosa-Luxemburg-Straße 30, 10178 Berlin

The SS (»Schutzstaffel«) under the leadership of Heinrich Himmler was envisioned as an elite paramilitary organisation of the National Socialist state. With Himmler’s takeover and reorganisation of the police, the SS became the regime’s central instrument of terror. In 1934, it was given control over all concentration camps. The Reich Security Main Office (RSHA), formed in 1939 as the planning centre for crimes in German-occupied Europe, was subordinated to it.