Mittwoch, den 13. November 2024 um 19 Uhr
Österreichisches Kulturforum in der Österreichischen Botschaft, Stauffenbergstraße 1, 10785 Berlin
Begleitend zur Ausstellung »Die Verleugneten«, die im Auftrag des Deutschen Bundestages entstanden ist, laden die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, die Gedenkstätte Deutscher Widerstand und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas gemeinsam mit dem österreichischen Kulturforum in Berlin zu einer Szenischen Lesung mit anschließendem Gespräch ein.
Der Abend beginnt mit der Vorstellung der Ausstellung »Die Verleugneten« durch Dr. Ulrich Baumann. Die Schauspieler Hannes Schmid und Rafael Albert werden im Anschluss aus dem Theaterstück »Mauthausen!« des ehemaligen KZ-Häftlings Arthur Alexander Becker rezitieren. Er gehörte selbst zu den lange verleugneten Opfern des Nationalsozialismus. Die Stimmen der Verfolgten werden so zu Gehör gebracht.
Dr. Axel Doßmann wird mit Dr. Andreas Kranebitter über dessen Buch »Die Konstruktion von Kriminellen. Die Inhaftierung von ›Berufsverbrechern‹ im KZ Mauthausen« sprechen und über die erinnerungspolitischen sowie gesellschaftlichen Dimensionen der vorgestellten Studie diskutieren.
Programm
Begrüßung:
Dr. Michael Linhart, Botschafter der Republik Österreich
Einführung:
Dr. Ulrich Baumann, Projektleiter der Ausstellung »Die Verleugneten«
Szenische Lesung:
aus dem Theaterstück: »Mauthausen!« des ehemaligen KZ-Häftlings Arthur Alexander Becker / Schauspieler: Hannes Schmid und Rafael Albert
Gespräch:
Dr. Axel Doßmann spricht mit Dr. Andreas Kranebitter über dessen Buch »Die Konstruktion von Kriminellen. Die Inhaftierung von ›Berufsverbrechern‹ im KZ Mauthausen« und über die erinnerungspolitischen sowie gesellschaftlichen Dimensionen dieser Studie.
Anmeldung bitte unter: https://bmeia.liland.cloud/app/registration/form/event/33677887/client/bmeia/lang/en
Abkürzung für Konzentrationslager
Bezeichnung für alle im Herrschaftsbereich der Nationalsozialisten errichteten Haftstätten für politische Gegner/-innen oder Menschen, die zu solchen erklärt wurden. Die Gefangenen sterben an schwerer körperlicher Zwangsarbeit, Unterernährung, Krankheiten, Folter sowie durch gezielte und willkürliche Morde. Die Lager stehen unter Kontrolle der SS (Schutzstaffel). Zwischen 1933 und 1945 waren insgesamt 2,5 bis 3,5 Millionen Menschen in Konzentrationslagern inhaftiert.
Als »Berufsverbrecher« werden seit den 1920er Jahren Personen bezeichnet, die Straftaten begehen, um daraus ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Bereits im November 1933 gehen die Nationalsozialisten entschieden mit einer vorbeugenden Polizeihaft gegen diese Personengruppe vor. Als »Berufsverbrecher« gilt, wer in fünf Jahren drei Mal zu einer Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten verurteilt wurde. Die Kriminalpolizei kann damit Betroffene ohne Verdacht in »Vorbeugungshaft« nehmen.